
Optimistisch, brillant, bodenständig: Politikwissenschaftlerin Martyna Linartas im Jung-und-naiv-Interview
Im Juni 2025 zu „Unverdienter Ungleichheit“ als Gefahr und Lösungsansätzen, Jung und naiv, Folge 765
Das war mal wieder eine der Jung-und-naiv-Sendungen (Youtube-Link), die mir richtig gut gefallen haben. Martyna Linartas als Interviewte, diesmal befragt und präsentiert von Hans Jessen und Redakteurin Kira, sprüht hier vor Fachkunde, ist nie langweilig und dabei sehr sehr sachlich und gewissenhaft.
Worum geht es? Um die Vermögensungleichheit in Deutschland, Linartas‘ Forschung dazu und ihr neues Buch „Unverdiente Ungleichheit“ zu diesem Thema. Sie plädiert für eine Reaktivierung der Vermögenssteuer in Deutschland, die seit 1997 ausgesetzt ist, eine Reform der Erbschafts- und Schenkungssteuer und eine „Wunderwaffe“, das Grunderbe. Das alles, um die vielzitierte Schere zwischen arm und reich nicht weiter auseinander gehen zu lassen, sondern im Gegenteil, wieder weiter zu schließen.
Gekonnt erläutert Martyna Linartas, was extreme Vermögensungleichheit bedeutet als Gefahr für die Demokratie und entlarvt gängige Mythen. Das ist nämlich auch ihr Forschungsgegenstand, die Narrative, also Erzählungen, die es der Reichenlobby ermöglichen, reich zu bleiben und noch viel reicher zu werden.
Tatsächlich ist es der Autorin gelungen, einige der reichsten Menschen in Deutschland, und auch in Mexiko, eingehend befragen zu können, in einem Rahmen, der grundehrliche Aussagen ermöglichte, die sie auch wiedergibt.
Sie wünscht sich, dass darüber in Deutschland mehr diskutiert wird, und dem schließe ich mich an. Daumen hoch für dieses Interview!