„Der ewige Gärtner“, Regie: Fernando Meirelles
Obwohl der Dreh dieser Mischung aus Politthriller und Liebesgeschichte schon 16 Jahre zurück liegt, hat die Geschichte, basierend auf dem gleichnamigen Roman von John le Carré, immer noch ihre Bedeutung.
Es geht um die skrupellosen Machenschaften von Big Pharma in Afrika und was es bedeuten kann, wenn sich einzelne diesen entgegenstellen. Zwar ist die Handlung erfunden, doch der prinzipielle Ablauf ist real.
Justin Quayle (Ralph Fiennes) ist der ewige Gärtner. Im diplomatischen Dienst seiner Majestät, der British High Commission, bekleidet er einen nachrangigen Posten. Er ist unauffällig und zurückhaltend und kümmert sich am liebsten um seinen Garten. Seine junge Frau Tessa (Rachel Weisz) dagegen ist ständig schwer beschäftigt und steckt ihre Nase gerne in Dinge, aus denen sie sich besser heraushalten sollte. So zumindest die Meinung von Justins Kollegen. Er selbst lässt Tessa alle Freiheiten, macht sich aber zunehmend Sorgen, auch weil er gar nicht genau weiß, was eigentlich vorgeht. Als Justins Leben plötzlich komplett über den Haufen geworfen wird, beginnt er, Tessa zu verstehen.
Für Rachel Weisz war das Engagement im ewigen Gärtner ausgesprochen erfolgreich, sie gewann mit der Rolle der Tessa Quayle den Oscar für die beste weibliche Nebendarstellerin sowie den Golden Globe. Einen realen Hintergrund für ihre Figur im Film gibt es dann doch auch, und zwar in der Vorlage von le Carré. Der Autor widmete „Der ewige Gärtner“ (The Constant Gardener) der leidenschaftlichen Aktivistin Yvette Pierpaoli. Sie ging als 19-jährige von Frankreich nach Phnom Penh und zeigte einen lebenslangen Einsatz für andere Menschen. 1999 kam sie mit 60 Jahren bei einem Autounfall in Albanien ums Leben, als sie dort für Refugees International unterwegs war.
Dazu sagt John le Carré in einer Erinnerung: „Und obwohl meine Tessa allein aufgrund ihres Alters, ihres Berufs, ihrer Nationalität und Herkunft weit entfernt von Yvette ist, beruht Tessas Hingabe für die Armen von Afrika, speziell die Frauen, ihre Verachtung jeglicher Art von Protokoll und ihre unerschütterliche, oftmals ärgerliche Entschlossenheit, dass die Dinge so zu sein hätten, wie sie das wollte, ganz bewusst, soweit ich das sagen kann, auf Yvettes Beispiel.“
Der Film ist bei den üblichen Verdächtigen im Internet erhältlich. Aber wer tiefer gräbt, findet vielleicht einen freundlichen Privatmenschen, bei dem es ihn ebenfalls gibt.
Eine Auflage von 2014 von John le Carrés Roman gibt es zum Beispiel hier als Taschenbuch des Ullstein Verlags.