Freilassinger Kunst-Einsteiger Michael Schweiger erstaunt
Digitale Malerei als Psycho-Hygiene – Ausstellung läuft im „Space“ des Doyobe e.V.
Beitragsbild: v. l. Der Künstler mit Laudator Gabriel Schandl, Freilassings Bürgermeister Markus Hiebl und Onur Bakis vom Doyobe e. V. neben einem Bild ohne Titel bei der Vernissage am 6. Mai 2022 – Foto: Albert Moser
Freilassing. Erst im April 2021 fing Michael Schweiger, bekannt als hiesiger Stadtjugendpfleger, an, Kunstwerke am Computer zu schaffen. Seit 2013 betätigte er sich bereits mit verschiedenen kreativen Formen. Beim Zeichnen und Malen mittels iPad fühlt er sich so richtig wohl. Mehrere hundert digitale Exponate hat er innerhalb eines Jahres bereits fertiggestellt. Schweiger macht kein Geheimnis daraus, dass er dieses meditative Arbeiten nutzt, um etwas für seine Gesundheit zu tun. „Mit meiner Malerei möchte ich Menschen ermutigen, die an einer psychischen Krankheit leiden. Mein Glaube an Jesus Christus und die Malerei helfen mir, mit mir achtsam umzugehen.“ So schreibt er auf seiner Homepage www.michaelschweiger.de
Seine derzeitige Ausstellung im „Space“, Rupertusstraße 51 in Freilassing, nennt Schweiger: „F32: Glaube, Liebe, Hoffnung“. Die Formel F32 steht dabei für die medizinische Katalognummer der psychischen Krankheit Depression. Glaube, Liebe, Hoffnung stammen aus der Bibel.
Michael Schweiger hat gezielt die Räumlichkeiten des Freilassinger Vereins Doyobe (Do your best) e.V. für seine Ausstellung gewählt, um den Träger der Jugendhilfe zu unterstützen sowie die Kinder und Jugendlichen für seine Kunst zu begeistern und diesen Ort der breiten Öffentlichkeit als das, was es ist, vorzustellen. Ein Ort für junge Kunst und Kultur. Die Besucher:innen bekommen seine Kunst bei den Treffen und Kursen zur Zeit zu sehen. Geplant ist, dass Schweigers Kunstwerke bis in den Sommer hinein im „Space“ dienstags von 16-18 Uhr und nach Vereinbarung zugänglich bleiben.
Einerseits finden sich in den Ausstellungsstücken wiederkehrende Motive, wie eine unten abgerundete, nach oben offene Schale, die in züngelnde Flammen überzugehen scheint. Andererseits ist Schweiger auch variabel und liefert unterschiedlichste Farb- und Formenwelten. Wichtig ist ihm, immer wieder auch tatsächlich, handwerklich „zu malen“. Michael Schweiger experimentiert nicht nur digital, sondern auch beim Druck. Bilder auf transparenter Leinwand sind ebenso dabei wie Mehrschichtplatten mit Aluminium und Kunststoff oder handgeschöpftes Hanfpapier. Die Gemälde sind käuflich bei Michael Schweiger zu erwerben.
Das „Kunst-, Kultur- und Digitalzentrum“ Space des Doyobe e.V. rund um Onur Bakis scheint ein hervorragendes Ausstellungslokal zu sein, direkt an den Bahngleisen und der Einflugschneise des Salzburger Flughafens. So korrespondiert moderne Kunst mit dem pulsierenden Leben der heutigen Verkehrstechnik. Das Gebäude begrüßt die Besucher mit einer bunt gestalteten Fassade, innen gibt es Tanzkurse und audiovisuelles Gestalten für Kinder und Jugendliche. Nähere Informationen zu Doyobe: www.doyobe.com
Text: Julian Traublinger, Bilder: Michael Schweiger