Rudolf Kreuzeder auf dem Podium beim Lichtermeer, Screenshot Video Julian Traublinger

Rede von Rudolf Kreuzeder, Die Linke Freilassing, beim „Lichtermeer für Frieden und Demokratie“ am 21.02.2024

Liebe Mitmenschen hier in Freilassing! Liebe Bündnispartner beim Lichtermeer!

„Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“ ist das Bekenntnis von uns Linken. Wir befinden uns in Deutschland nahe an einem Kipppunkt. Das ist keine Panikmache und keine Worthülse, sondern der gesellschaftliche Zustand in diesem Land. Es gilt jetzt, Deutschland in ein einziges Lichtermeer zu verwandeln. Und noch lauter und mehr zu werden im Protest gegen Blut-und-Boden-Fanatiker, Teile des Adels und fundamentalistischer Christen, die uns ihre sogenannte Alternative für Deutschland aufzwingen werden, wenn sie nur irgendwie die Möglichkeit bekommen.

Diese Bedrohung ist real und wir müssen sie bekämpfen, so lange es noch geht. Demokratie heißt übersetzt „Herrschaft des Volkes“. Das heißt, wir gehören zum Volk, wir haben die Macht und haben es in der Hand, wie es mit Deutschland weitergeht.


Video mit der Rede von Rudolf Kreuzeder und der Abschlussrede beim Lichtermeer im Februar

Demokratie heißt aber auch: Debatte, Argumentieren und Verhandeln. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass fast jede und jeder hier jemanden kennt, der mit der AfD sympathisiert oder mit ihren Inhalten. Redet mit ihnen! Argumentiert, warum ihr diese Partei für eine große Gefahr für Deutschland haltet und es grundfalsch ist, sie zu unterstützen. Macht klar, dass hier rote Linien überschritten werden, dass eine breite Wählerschaft für die AfD bedeutet, dass Menschenleben bedroht sind.

Um nicht missverstanden zu werden: Wir unterscheiden zwischen Mensch und Partei. Eine politische Zusammenarbeit mit der AfD kommt für uns nicht in Frage. – So viel zum Faschismus. Doch was ist mit dem Krieg?

Krieg ist genauso inakzeptabel wie Faschismus. Jeder Krieg ist eine Niederlage für die Menschheit. Gewinnen kann nur eine „Elite“ von Kriegstreibern und Kriegsgewinnlern. Die Front verläuft nicht nur bei der Krim, sondern quer durch die Gesellschaft. Warum ist so viel Geld da für das Kriegführen? Sparen die Kriegstreiber lieber am Krankenhaus, bei Bus und Bahn oder den Arbeitsbedingungen der Paketfahrer oder Putzkräfte, die wir doch dringend brauchen? Es ist unser Geld, nicht ihres!

Diese Verhältnisse lösen bei uns keine Kriegsbegeisterung aus, angesichts der Morde in der Ukraine, dem Jemen, Sudan oder Gaza. Deutschland muss es schaffen, den Faschismus zu besiegen und sein Gewicht in die Waagschale legen, um Kriegsparteien an den Verhandlungstisch zu bringen. Ziel muss immer sein: Waffenstillstand, Frieden und Stabilität – das ist kein Hexenwerk! Nicht zum Krieg rüsten, den Krieg vermeiden sollen wir, wenn wir den Frieden wünschen.

Vielen Dank für die Redezeit.

Beitragsbild: Rudolf Kreuzeder auf dem Podium beim Lichtermeer, Screenshot Video von Julian Traublinger