Ständer der Stadt Freilassing mit Hundekotbeuteln

DNA-Analyse vom Zamperl als Rettung?

Hofhamer setzen sich mit Schildern gegen Kot zur Wehr – Andernorts ist man noch kreativer

Julian Traublinger, Reichenhaller Tagblatt / Freilassinger Anzeiger 09.01.2021

"Hier kein Hunde-WC", "SHIT" und "Sch…" – das ist auf den Schildern zu lesen, die nun in Hofham die Hundebesitzer an ihre Pflichten erinnern sollen. Wer die Hinterlassenschaften nicht ordnungsgemäß beseitigt und erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen. − Fotos: Julian Traublinger
„Hier kein Hunde-WC“, „SHIT“ und „Sch…“ – das ist auf den Schildern zu lesen, die nun in Hofham die Hundebesitzer an ihre Pflichten erinnern sollen. Wer die Hinterlassenschaften nicht ordnungsgemäß beseitigt und erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen. − Fotos: Julian Traublinger

Freilassing. Ein bemerkenswertes Bild bot sich am vergangenen Dienstagnachmittag an der Ecke Hofhamer Straße und Haunsbergstraße. Wer macht sich schon die Mühe und kennzeichnet „liebevoll“ den in der Wiese verteilten Hundekot mit Schildchen „Hier kein Hunde-WC“, „SHIT“ und „Sch…“? Man kann darüber schmunzeln, doch je nach Perspektive ist es ein unschönes Problem, dass manche Halter den Dreck ihrer Hunde nicht entsorgen. Besonders nervig ist es, wenn das Corpus delicti gleich mehrfach mitten auf dem Gehsteig landet, wie kürzlich in der nahe gelegenen Teisenbergstraße. Als Schuldigen ausgemacht hatte ein schimpfender Nachbar die Stadt, in die Zeitung wollte er dann aber doch nicht.

Doch was soll die Stadt tun? Rathaus-Pressesprecher Daniel Beutel weist darauf hin, dass ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro droht, wenn Herrchen oder Frauchen die Hinterlassenschaften nicht ordnungsgemäß beseitigen – „wenn man denjenigen erwischt“. Da bräuchte es wohl sehr viel Aufsichtspersonal.


Günstigere Steuer gegen freiwillige Maulprobe


Tatort Hofhamer Straße Ecke Haunsbergstraße
Tatort Hofhamer Straße Ecke Haunsbergstraße

Oder die Stadt richtet eine Spezialeinheit „CSI-Hundesch…“ ein, die sich darum kümmert. Kein Witz! DNA-Analysen könnten kommen, so wie in der fränkischen Gemeinde Rödelsee. Wie kommunal.de und Mainfranken24 (Link funktioniert nicht mehr) berichteten, gibt es dort seit 2019 ein Bonussystem für Hundehalter, die freiwillig eine Maulprobe vom Zamperl zur Verfügung stellen und dann weniger Hundesteuer zahlen müssen. Letztere wurde allerdings insgesamt angehoben, um die DNA-Datenbank zu finanzieren. Ein geschickter Schachzug – auch für Freilassing? In der Zwischenzeit bleibt nur der Hinweis auf die mehr als 20 Ständer mit Hundekotbeuteln, welche die Verwaltung im gesamten Stadtgebiet unterhält.

Mehr als 20 Ständer mit Hundekotbeuteln unterhält die Verwaltung im Stadtgebiet. − Foto: Stadt Freilassing