„Citizenfour“, Regie und Produktion: Laura Poitras

Citizenfour von 2014 zeichnet den Enthüllungsakt des US-Geheimdienst-Mitarbeiters und Whistleblowers Edward Snowden nach, der damals weltweit für Aufsehen sorgte. Nach dem 11. September 2001 hatten die USA mit ihren Geheimdiensten einen massiven Überwachungsapparat installiert, innerhalb dessen Snowden tätig war. Er flüchtete nach Hongkong und versorgte die Medien portionsweise mit Informationen zu Programmen wie Prism oder Tempora, mit denen anlasslos das gesamte Internet ausspioniert wurde. Betroffen war auch das GCHQ, eine Geheimdienstzentrale des Vereinigten Königreichs. Es bleibt die große Frage, wie die Entwicklung seither verlief, und ob Snowdens große Hoffnung, Nachahmer zu finden, die aussteigen und ebenfalls Alarm schlagen, in Erfüllung geht. Der Film ist jedenfalls ein bemerkenswertes Stück Zeitgeschichte.

Die Dokumentation führt dann auch gleich zu einem weiteren Thema des Überwachens, aber auch Mordens im Auftrag der US-Regierung, dem militärischen Drohnenprogramm. Damit beschäftigt sich der Dokumentarfilm „National Bird, wohin geht die Reise, Amerika?“

„Citizenfour“ schloss die 9/11-Trilogie von Laura Poitras über den „War on Terror“ ab. Begonnen hatte sie mit „My Country, My Country“ (2006, deutsch: „Irak – mein fremdes Land“, Filmdienst.de), gefolgt von „The Oath“ (2010, DVD Review).

Passend zum Thema Edward Snowden ist seine Autobiographie von 2019, „Permanent Record, Meine Geschichte“.

Die Doku „Citizenfour“ ist ohne Mindestalter freigegeben, eine DVD kann beispielsweise beim Verlag Weltbild online vorbestellt werden. Darauf sind auch einige Extras enthalten.

Siehe auch den Artikel zur Überwachungssoftware Pegasus in diesem Blog.