„National Bird, Wohin geht die Reise, Amerika?“, Regie und Produktion: Sonia Kennebeck

Die bewaffnete Drohne wurde zum „National Bird“, zum Wappenvogel der USA. Der Drohnenkrieg, der unter Präsident Bush jun. angelegt und von seinem Nachfolger Obama ausgebaut wurde, ist ein monströses Überwachungs- und Tötungsprogramm. Es ermöglicht, jederzeit und weltweit zuzuschlagen. Der Dokumentarfilm blickt hinter die Kulissen. Seine Protagonisten, die Drohnenmorde durchführten, packen aus. Konkret tritt das Filmteam mit einer der Whistleblowerinnen eine Reise nach Afghanistan an, um Opfer des Krieges anzuhören und sie sichtbar zu machen. So sieht der Zuschauer sie nicht als Terrorkomplizen, wie sie von der US-Regierung automatisch eingestuft werden, sondern als ganz normale Bürger, als Familien, die dachten, die Drohne sieht alles. Und wenn Frauen und Kinder zu sehen sind, würde sie nicht schießen.

Der Film von 2016 ist freigegeben ab 12 Jahren, hier geht’s zur deutschsprachigen Homepage (ohne SSL-Verschlüsselung). Die Homepage verweist bezüglich eines DVD-Kaufs leider auf Amazon. Es scheint keine anderen Verkäufer zu geben. Die DVD enthält eine Hörfilmfassung für Sehbeeinträchtigte sowie Bonusmaterial, unter anderem mit einem Interview mit der Regisseurin Sonia Kennebeck. Ein weiteres Interview mit Ausschnitten aus dem Film hat Tilo Jung 2017 mit ihr geführt und ist hier verlinkt.

Auch in der Doku „Citizenfour“ geht es um einen US-Whistleblower, nämlich Edward Snowden, der sich gegen seine Regierung wehrt und nicht länger Teil des Überwachungsstaates sein will. Er hatte umfangreiches Material der Presse zur Verfügung gestellt, darunter auch Unterlagen zum Drohnenkrieg.