Bild Julian Assange 2014

UN-Sonderberichterstatter Nils Melzer zum Prozess gegen Julian Assange

Der Enthüllungsjournalist und Gründer von Wikileaks, Julian Assange, wurde speziell der US-Regierung unangenehm. Der Australier soll von Groß Britannien aus in die USA ausgeliefert werden, dazu läuft in London derzeit ein Prozess. Es droht ihm lebenslange Haft unter unmenschlichen Bedingungen. Sein Ruf wurde ruiniert, indem man ihn als Vergewaltiger hinstellte. Dass diese Masche funktioniert, zeigt, auf welch tönernen Füßen der vermeintliche Rechtsstaat steht. Es scheint möglich zu sein, dass an Assange ein Exempel statuiert wird. Mit der Botschaft an die Presse, dass sie sich strafbar macht, wenn sie Informationen von Whistleblowern veröffentlicht.

Vergewaltiger oder nicht, jedermann hat ein Recht darauf, einen fairen Prozess zu bekommen. Letzteres steht hier doch deutlich in Zweifel. Der UN-Sonderberichterstatter zu Folter, Nils Melzer, besuchte Assange und berichtete zu seinem Fall. Er sieht bei dem Inhaftierten deutlich Anzeichen von Traumatisierung durch unmenschliche Behandlung, die Folter gleichkommt. Melzer hatte sich auch mit den Vergewaltigungsvorwürfen auseinandergesetzt und einen Dialog mit Feministinnen geführt. Er äußerte sich im Interview mit der Berliner Zeitung vom 21. Mai 2021.

Beitragsbild unter einer Creative-Commons-Lizenz, von David G Silvers. – https://www.flickr.com/photos/dgcomsoc/14770416197/, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34813282