Das Ehepaar Popp mit Laudator Niederberger und Bürgermeister Hiebl

Ehrungen als Werbung für das Ehrenamt

Margitta Popp, Gottfried Schacherbauer und Klaus Lastovka erhalten Ehrenmedaille

Reichenhaller Tagblatt / Freilassinger Anzeiger, Johannes Geigenberger, 12.10.2021

Beitragsbild: Das Ehepaar Siegfried und Margitta Popp mit Laudator Roman Niederberger und Bürgermeister Hiebl bei der Ehrung (v. l.)

Freilassing. Der Ehrenabend der Stadt in der Freilassinger Lokwelt gehörte nicht Altbürgermeister Josef Flatscher alleine (wir berichteten). Stattdessen wurden auch seine langjährigen Stellvertreter Margitta Popp und Gottfried Schacherbauer ausgezeichnet. Besondere Ehre wurde außerdem dem langjährigen CSU-Fraktionssprecher Klaus Lastovka zuteil. Sie alle erhielten die Bürgermedaille der Stadt Freilassing aus den Händen von Bürgermeister Markus Hiebl. Das Stadtoberhaupt sah in dem Trio ein Vorbild dafür, wie gewinnbringend es ist, sich selbst ehrenamtlich zu engagieren.

Enge Freunde: Klaus Lastovka mit Frau Brigitte und Laudator Franz-Xaver Werkstetter. − Fotos: Julian Traublinger

Um jeweils die Leistungen der Geehrten zu unterstreichen, übernahmen ganz besondere Weggefährten die Laudationen. Bei Margitta Popp, die von 1991 bis 2020 dem Stadtrat angehörte und von 2018 bis 2020 zudem 3. Bürgermeisterin war, übernahm dies SPD-Kreisvorsitzender Roman Niederberger. Der sah in der langen Amtszeit seiner Parteifreundin einen Hinweis auf die Qualität ihrer Arbeit. „Wer immer wieder gewählt wird, der genießt Vertrauen“, so Niederberger. Und dieses lange, nachhaltige Engagement zeigte außerdem: „Es kann etwas bewegt werden“, verstand Niederberger Popps Beispiel auch als Signal an die jüngere Generation, sich kommunalpolitisch zu engagieren – auch wenn das durchaus Opfer bedeute. „Nicht nur einmal meinte Margitta: ,Wenn ich das Ehrenamt jetzt auch noch übernehme, dann lässt sich Sigi wirklich scheiden‘“, plauderte Niederberger augenzwinkernd aus dem Nähkästchen. Popp nutzte daher die Gelegenheit, sich herzlich bei ihrem Mann für die Unterstützung zu bedanken. Außerdem meinte sie bescheiden: „Ich stehe hier stellvertretend für viele Frauen, die auch eine Auszeichnung verdient hätten.“

Tief verwurzelt im Ehrenamt: Hannelore und Gottfried Schacherbauer.

Einer, der ebenfalls sein Leben ganz ins Zeichen des Ehrenamts gestellt hat, ist Gottfried Schacherbauer. Er war von 1996 bis 2020 Stadtrat und von 2014 bis 2020 2. Bürgermeister und sei überhaupt ein „Phänomen“, meinte sein Amtsnachfolger und Laudator, Josef Kapik.


Kapik zu Schacherbauer: „Er war überall gleichzeitig“


„Wie kann es sein, dass er überall gleichzeitig ist?“, meinte Kapik und attestierte Schacherbauer das „Ehrenamt zu leben“ – Nicht zuletzt, weil er sich auch weiterhin stark bei „seinem“ EC Freilassing-Hofham einbringt.

Der Geehrte selbst erwiderte bescheiden, er habe das Engagement nie als Belastung gesehen – im Gegenteil: „Oft wurde ich gefragt: ,Was hast du davon?‘ Das habe ich nie verstanden, denn das Amt hat mir viel gegeben“, so Schacherbauer, der auf viele schöne Erinnerungen und Begegnungen zurückblicke.

Ebensolche verbindet auch Klaus Lastovka mit seinem ehrenamtlichen Engagement – unter anderem als CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Seine Laudatio hielt der langjährige heimische Landtagsabgeordnete Franz-Xaver Werkstetter. Ihn verbinde eine tiefe Freundschaft mit der Familie Lastovka. Ihr Unternehmergeist sei exemplarisch für den Industriestandort, so Werkstetter.

Die Kompetenzen, die Klaus Lastovka als Unternehmer auszeichnen, habe er auch in seiner Stadtratsarbeit einbringen können – etwa, was finanzielle Fragen angehe. Gleichzeitig habe er auch eine ausgeprägte soziale Ader, wie etwa die unternehmenseigene Stiftung für soziale Härtefälle beweise. Und nicht vergessen dürfe man die vielen anderen Ehrenämter, die Klaus Lastovka übernommen habe – vom Pfarrgemeinderat bis hin zum IHK-Vorsitz, Durch all dieses Engagement habe er die Ehrung mehr als verdient, so Werkstetter. Klaus Lastovka bedankte sich seinerseits für diese Würdigung, meinte aber gleichzeitig, dass es für ihn selbstverständlich war, sich für die Allgemeinheit einzusetzen. „Ich halte das Ehrenamt für unverzichtbar“, so Lastovka, der damit die Hoffnung verband, dass sich auch andere weiter einbringen.

Bei allem ehrenamtlichen Engagement sei es allerdings wichtig, die richtige „Balance“ zu finden – soll heißen, auch das Privatleben und die Familie nicht zu vergessen. Lastovka nutzte daher die Gelegenheit, sich bei seiner eigenen Familie zu bedanken – für das Verständnis und die Nachsicht, wenn er „in manchen Wochen nicht einen einzigen Tag zuhause war.“