Die Zeitenwende – eine Analyse

Eine etwas andere Sichtweise auf strategische Überlegungen, speziell der russischen Regierung, betreffend den Ukraine-Krieg:

Putin Das Narrativ in den westlichen Medien ist Pfeifen im dunklen Walde
Gunnar Jeschke | Community

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Russland führt nun seit mehr als einem Monat einen Krieg in der Ukraine, der von russischer Seite offiziell als militärische Spezialoperation bezeichnet wird. Ich komme später darauf zurück, warum er das auch ist. Die westlichen Medien haben sich in ein Narrativ hineingesteigert, nach dem Putin falsch gewettet hat und nach dem das russische Militär unerwartet schwach aussieht. Dieses Narrativ wird durch eine Analyse der militärischen Operationen als konventioneller Krieg gestützt. Gleichwohl ist es falsch, weil eine solche Analyse das Wesen der Auseinandersetzung falsch einschätzt. Krieg ist, nach Clausewitz, eben die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln und daher letztlich auf politische Ziele ausgerichtet, nicht auf militärische. Im Folgenden gebe ich meine eigene Einschätzung wieder, welche Ziele Putin und seine Regierung verfolgen und wie sie bisher in Bezug auf diese Ziele vorangekommen sind. Ich gebe auch eine Einschätzung der westlichen Vorbereitung auf diese Auseinandersetzung und der westlichen Reaktion auf den Krieg. Daraus folgen Szenarien dessen, was uns bevorstehen könnte. All das ist notwendig subjektiv. Mir scheint es allerdings nötig, dass die Diskussion auf unserer Seite nicht länger von einem Gruppendenken geprägt ist, das den Gegner, seine Absichten und seine Fähigkeiten systematisch und gefährlich unterschätzt.


Die Ziele Russlands bezüglich der Ukraine


Was Russland in der Ukraine bezweckt, lässt sich daraus ableiten, womit den machtpolitischen, wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen Russlands am besten gedient ist. Diese Interessen sind eine Schwächung des Westens, eine nur vorübergehende wirtschaftliche Belastung Russlands, eine nur vorübergehende Bindung größerer militärischer Kräfte, eine Sicherung der Krim, vor allem als Basis der Schwarzmeerflotte und die Errichtung befreundeter Pufferstaaten im Donbass – in dieser Reihenfolge der Prioritäten. …“ Fortsetzung unter freitag.de