Weniger Autos heißt mehr Lebensqualität

Leserbrief von Michael Wittl zum Bericht „Was soll der Stadtentwicklungsbeirat leisten?“ vom 20. März (siehe auch mein Leserbrief in derselben Ausgabe zum selben Bericht und den Leserbrief von Simon Tradler am folgenden Tag) Reichenhaller Tagblatt / Freilassinger Anzeiger, 22.03.2021

„Möglicherweise ist der Stadtrat in Freilassing in seiner Entwicklung noch nicht so weit fortgeschritten wie sein Stadtentwicklungsbeirat. Man echauffiert sich – offenbar zu Unrecht – über vermeintliche ‚Anmaßung‘, dabei stellt wohl niemand die letztendliche Entscheidungsbefugnis des Stadtrats in Frage. Das allein wäre ja nicht dramatisch. Schlimmer erscheint die daraus resultierende Trotzreaktion, den Vorschlag für mehr Radfahrer-Freundlichkeit im Stadtverkehr erstmal kategorisch abzulehnen. Dies auch noch mit der Begründung, die wegfallenden Parkplätze würden den ‚Tod für die Innenstadt‘ bedeuten.
Daran sieht man deutlich, dass die gewählten Stadtentwickler offenbar noch nicht verstanden haben, in welche Richtung es beim Straßenverkehr in den Städten gehen muss: Die Autos müssen weniger werden. Auch Parkplätze dürfen und sollen weniger werden, denn weniger Autos brauchen weniger Parkplätze. Preisgünstige (Elektro-)Taxis für die, die nicht Radfahren wollen oder können, brauchen auch keine Parkplätze.

Die Radfahrer sollen mehr werden. Deshalb braucht es Radwege und Radstreifen für mehr Sicherheit und mehr Gleichberechtigung. Nur wenn die Autos weniger werden, können die eigentlichen Ziele erreicht werden: Weniger Staus, weniger Parkplatzsuchverkehr, weniger Lärm, weniger Abgase, bessere Luft und insgesamt mehr Lebensqualität in der Stadt.“

Michael Wittl, Mitterfelden