Bei der Spendenübergabe vor dem Freilassinger Rathaus

„Ruaßische“ Weihnachten für Kinderhilfe

Kaminkehrermeister Thaddäus Mußner übergibt Spende von 15000 Euro in Freilassing

Reichenhaller Tagblatt / Freilassinger Anzeiger, 10.01.2022

Beitragsbild: Bei der Spendenübergabe: Von links Mag. Thomas Janik, Sonneninsel, Landesinnungsmeister Kurt Pletschacher aus Salzburg, Alt-Bürgermeister Sepp Flatscher, Rosmarie Baumgartner von der Kinderkrebshilfe BGL und TS, „Ruaß“ Thaddäus Mußner und Silvana Morgenstern, Balu. − Text und Foto: Julian Traublinger

Freilassing. Sozusagen als „Väterchen Frost“ betätigte sich der weitum als „Ruaß“ bekannte Kaminkehrer Thaddäus Mußner. An Heiligdreikönig, dem russischen Weihnachtsfest, übergab er satte 15000 Euro an die Kinderkrebshilfe. Das Geld stammt wie üblich aus den Aktivitäten des Vereins „Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern“.

Der „Ruaß“ ließ für die Anwesenden noch einmal die Geschichte der Organisation Revue passieren (die PNP berichtete ausführlich). Eine Anekdote vom selben Tag hatte er auch gleich parat: Eine Frau hatte eine Stunde zuvor ein Treffen mit ihm ausgemacht und ihm 1000 Euro in bar übergeben. Es macht ihn immer wieder ergriffen und freudig, helfen zu können. Manchmal kann der „Ruaß“ seine Tränen nicht zurückhalten, besonders bei persönlichen Begegnungen mit behinderten oder krebskranken Kindern.

Die drei zu gleichen Teilen beschenkten und auch grenzübergreifend kooperierenden Einrichtungen sind: die Kinderkrebshilfe Traunstein und Berchtesgadener Land mit Sitz in Oberteisendorf, die Kinderkrebshilfe Balu des Bayerischen Roten Kreuzes, Kreisverband Altötting, und die gemeinnützige Sonneninsel GmbH in Seekirchen am Wallersee, ein Tochterunternehmen der Salzburger Kinderkrebshilfe.

Vorsitzende Rosmarie Baumgartner von der Kinderkrebshilfe Traunstein und Berchtesgadener Land, Balu-Ansprechpartnerin Silvana Morgenstern und Sonneninsel-Geschäftsführer Mag. Thomas Janik waren gerne gekommen, um die symbolischen Schecks über je 5000 Euro vor dem Freilassinger Rathaus entgegenzunehmen.

Auch Alt-Bürgermeister Sepp Flatscher sowie der Salzburger oberste Rauchfangkehrer, Landesinnungsmeister Kurt Pletschacher, ließen es sich nicht nehmen, um neben Thaddäus Mußner als Repräsentanten bei der Übergabe aufzutreten. Flatscher war 1999 als neuer Rathaus-Chef bei einem Fischer-Festl sozusagen an der „Schnapsidee“ beteiligt, eine erste Spendenaktion der Kaminkehrer in der Stadt auf die Beine zu stellen. Und wie er zu berichten wusste, liefen im Rathaus die Fäden zusammen, da die Mutter eines Kaminkehrer-Lehrlings im Kulturreferat arbeitete. Mit Mußner war sich Flatscher einig, dass aus einer Laune etwas Großartiges entstanden ist.

Die Kinderkrebshilfe Traunstein und Berchtesgadener Land („Freunde der Kinder“) hilft schnell und unbürokratisch in den beiden Landkreisen, wenn Kinder, Jugendliche oder Eltern an Krebs erkrankt oder verstorben sind. Der Verein ist rein durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Aktionen finanziert.

Die Kinderkrebshilfe Balu des BRK-Kreisverbands Altötting steht für Begleitung, Anteilnahme, Lebensmut und Unterstützung. Balu bietet eine psychosoziale Krebsnachsorge an, wobei ein Schwerpunkt neben den Erkrankten auf der Betreuung der Angehörigen liegt.

Die Sonneninsel wiederum ist ein Krebsnachsorge-Zentrum für ganze Familien. Die Einrichtung liegt in einem Naturschutzgebiet, hat ein großes Außenareal und 2300 Quadratmeter Nutzfläche. Etwa 250 Familien betreut die Sonneninsel im Jahr, viele davon aus Bayern. Am Abfluss des Wallersees verfügt die Sonneninsel jetzt auch über eine „richtige“ Insel für Kinder.

Wer direkt an eine der drei Einrichtungen für von Krebs betroffene Kinder und Angehörige spenden will, findet die nötigen Angaben online unter www.kinderkrebshilfe-bglts.de, www.kvaltoetting.brk.de/angebote/soziale-dienste/kinderkrebshilfe-balu.html und www.sonneninsel.at.