Die Projektleiter John, Peter, Asha, Johnstone und Shem

Kein Visum: Weltladen sagt Feier ab

Deutsche Botschaft in Nairobi lehnt Anträge ab – Gäste aus Kenia dürfen nicht nach Ainring kommen

Reichenhaller Tagblatt / Freilassinger Anzeiger, Brigitte Janoschka, 15.06.2022

Beitragsbild: John, Peter, Asha, Johnstone und Shem vom kenianischen Verein „Universal Lighthouse Kisauni“ hatten sich darauf gefreut, viele Menschen in der Gemeinde Ainring kennenzulernen und ihnen für ihre großzügige Unterstützung zu danken. Daraus wird nun nichts. − Foto: Shem Lumumba

Ainring. Die Vorbereitungen liefen bereits auf vollen Touren, das Programm für die Jubiläumsfeier zum 35-jährigen Bestehen des Weltladens am 1. Juli im Dorfpark stand fest – nur noch die Flüge für die fünf Projektleiter aus Kisauni in Kenia hätten gebucht werden müssen. Dafür waren allerdings die Visa notwendig, und diese lehnte die Deutsche Botschaft in Nairobi ab mit der Begründung, dass die Informationen über den Zweck des geplanten Aufenthalts nicht glaubhaft sind, und dass Zweifel an der Absicht der Reisenden bestehen, vor Ablauf des Visums aus dem Hoheitsgebiet des Mitgliedstaates auszureisen.


Offizielle Einladung von der Gemeinde


Der Weltladen hatte sich schon auf den Besuch der Gäste gefreut, und es ist für ihn nicht nachvollziehbar, warum die Visa nicht erteilt wurden. Außer allen notwendigen Unterlagen, bei deren Beschaffung vor allem Thomas Mooser und Bernard Payet, Projektgründer von Universal Lighthouse e.V., sowie Rosi Pscheidl behilflich waren, lagen der Deutschen Botschaft ein Einladungsschreiben von der Weltladenleiterin vor sowie eine offizielle Einladung der Gemeinde Ainring, unterzeichnet von Geschäftsführer Martin Nüß, ebenso wie eine Einladung des Pfarrers Wernher Bien für die Pfarrgemeinde.

Alle betonten die positiven Aspekte des Besuchs aus Kisauni, wie Völkerverständigung, kultureller Austausch und Vernetzung, Partnerschaft und Unterstützung der Projekte, die nach dem Besuch mit Sicherheit mit noch mehr Herzblut weitergeführt werden würden – persönliches Wachstum und wertvolle Erfahrungen eingeschlossen. Es war vorgesehen, dass die fünf Besucher aus Kenia mit den Schulen und Kindergärten der Gemeinde Kontakt aufgenommen hätten, um auch den Horizont der jungen Menschen zu erweitern und sich für die Spendenaktionen der Firmlinge und die Herzen der Mooswichtl-Kindergartenkinder zu bedanken, genau so wie bei den vielen Unterstützern und Spendern für den Schulneubau in Kisauni. Schweren Herzens musste nun der Weltladen die Feierlichkeiten zum 35. Jubiläum auf unbestimmte Zeit verschieben, dessen Herzstück die Willkommensfeier für die fünf Freunde aus Kenia gewesen wäre. Weder die Musiker, noch alle anderen Teilnehmer des Festes verstehen die Ablehnung der Botschaft und teilen die Bestürzung und Enttäuschung aller Beteiligten.