Ainringer spendeten bereits 12000 Euro
Thomas Mooser berichtete im Pfarrzentrum von seiner Reise – Grundstück für Schulneubau gesucht
Reichenhaller Tagblatt / Freilassinger Anzeiger, Brigitte Janoschka, 22.09.2021
Beitragsbild: Rosi Pscheidl überreichte Thomas Mooser eine symbolische Sonnenblume. Er und Bernard Payet erhielten auch einen Korb mit fair gehandelten Produkten aus dem Weltladen. − Foto: Brigitte Janoschka
Mitterfelden. Die siebenköpfige Gruppe um Thomas Mooser, die sich im Verein „Universal Lighthouse“ zusammengeschlossen hat, kam Ende August aus Mombasa/Kenia zurück und nahm nun die interessierten Zuhörer im Pfarrzentrum St. Severin mit auf ihre Reise. Das Team des Weltladens und seine Leiterin Rosi Pscheidl freuten sich als Veranstalter darüber, dass den Kindern in Kisauni, einem der ärmsten Viertel in Mombasa, geholfen wird und ihnen Bildung zugänglich gemacht werden könne.
Bis jetzt wurden von den Gemeindebürgern 11925 Euro für den dortigen Schulneubau gespendet. Der Spendenaufruf dafür war noch während des Aufenthalts der Gruppe in Kenia vom Weltladen aus ergangen. Und an diesem Abend kamen noch einmal 420 Euro an Spenden zusammen. Zusätzlich werden von einem Gemeindebürger monatlich 300 Euro für die Essenskosten von 37 Kindern zur Verfügung gestellt.
In ihrem Video-Grußwort an Thomas Mooser und seinen Verein sprach die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, MdB Dr. Bärbel Kofler, über die Schnittmenge zwischen dem fairen Handel, fairem Wirtschaften und den Menschenrechten. Mit dem Bericht über ihre Erfahrungen in der „Good Hope Soccer Academy“, bei den Familien sowie der halb verfallenen Schule, ebenso wie bei den Waisenkindern im „Tabaarak Children Home“ berührten Thomas Mooser und Mental-Coach Bernard Payet die Zuhörer.
Eine Sonnenblume als Symbol für Mombasa
Rosi Pscheidl überreichte dem Referenten zum Schluss eine Sonnenblume als Symbol für deren Vision und wünschte, sie sollen „verwurzelt bleiben wie diese. Was ihr gesät habt, möge so reiche Frucht bringen wie die vielen Sonnenblumenkerne.“
Thomas Mooser und Bernard Payet sagten, es ginge ihnen darum, „das stille Leiden zu lindern“, still deswegen, weil die Augen der Öffentlichkeit nicht auf Kenia gerichtet seien.
Familien benötigen Lebensmittel
Hier scheint die Welt in Ordnung zu sein, bemerkte Mooser, doch sie seien bitterer Armut begegnet, die aber mit Würde getragen werde. Keiner habe gebettelt. Durch einen Facebook-Aufruf von Shem Lumumba von der „Good Hope Soccer Academy“ seien sie darauf aufmerksam geworden, dass dringend Lebensmittel für die Familien benötigt würden, weil durch die Pandemie Jobs verloren gegangen sind. So habe der Verein „Universal Lighthouse“ in den vergangenen eineinhalb Jahren 71 Lebensmittelverteilungen zu je 200 Euro ermöglicht. Mooser stellte die Ziele des Vereins vor: Die Priorität liege auf dem menschlichen Aspekt. Diese Reise sei die Fortsetzung der Arbeit, die sie vor zwei Jahren begonnen haben. Sie wollen nun Jobs schaffen und den Kreislauf von Armut durchbrechen.
Johnstone Maelo in Kisauni habe mit Beginn der Pandemie begonnen, für die Kinder der Nachbarschaft Porridge zu kochen, weil sie nichts zu essen hatten. Als er ihr Bildungsdefizit feststellte, begann er, sie auch zu unterrichten. Das geringe Schulgeld bezahlt nur, wer es hat. „Das kann nur durch Liebe funktionieren“, war sich Mooser sicher. Der Referent zeigte auch, dass mit den bisherigen Spenden bereits Tische und Stühle für das Klassenzimmer und richtige „Blackboards“ aus Spanplatten angeschafft werden konnten. Nun werde ein Grundstück für einen Schulneubau gesucht.
Tische und Stühle bereits angeschafft
Marcel aus Ainring erhielt von Mooser einen Dankes-Brief eines kenianischen Fußballspielers, dem er ein Trikot geschenkt hatte.
Als Zeichen für ihre Dankbarkeit sei ihnen eine lebendige Gans geschenkt worden. Sie durfte jedoch zum Symbol für diesen Tag in ihrer Heimat bleiben und sollte nie geschlachtet werden.
Die Unterstützung von „Universal Lighthouse“ und die Partnerschaft mit BGL-International, deren Fußball-Trainer Tom Mooser ist, gebe den Spielern der „Good Hope Soccer Academy“ eine Chance, Licht am Ende des Tunnels zu sehen, sagte der Cheftrainer der Academy, Shem Lumumba.
Nach der Präsentation gab es im Foyer ein Buffet mit fairen Snacks. Accessoires zur fairen Woche lagen zum Mitnehmen auf. Und jeder erhielt eine fair gehandelte Rose aus Kenia.