Machismo unter Fußball-Stars

Journalisten von Correctiv und Süddeutscher Zeitung recherchierten zu einem greifbaren oder zumindest sehr wahrscheinlichen Terror, unter dem die Partnerinnen von manchen reichen europäischen Fußball-Profis leiden.

Im ausführlichen Online-Artikel vom 14. Oktober 2022 betont Correctiv, dass es sich um Einzelfälle handelt. Doch wie viele Einzelfälle wird es in Summe in der gesamten Gesellschaft geben, da wo vielleicht erst recht nicht so genau hingeschaut wird? Schließlich geht es hier nur um eine kleine Gruppe, die es schafft, als Sportler Multimillionär zu werden.

Scheinbar wurden sogenannte Spielerfrauen mit Verschwiegenheitsverpflichtungen geknebelt. Sie unterschrieben Verträge darüber, dass sie keine Angaben darüber machen dürfen, was in der Partnerschaft passierte. Gerne dann, wenn es nicht mehr so gut lief.

Man könnte meinen, dass ein solcher Schrieb von Haus aus als sittenwidrig und damit nichtig eingestuft wird. Aber zum einen reichen die Umstände schon zu einer weitgehenden Einschüchterung, zum anderen muss die Nichtigkeit eines solchen Papiers in Deutschland erst einmal gerichtlich erstritten werden, ohne große Erfolgsaussichten, wie es heißt:

„Das Ende beginnt für Katarzyna Lenhardt mit einem Vertrag, der sie zum Schweigen bringen soll. Als sie das Papier unterschreibt, setzt sich um sie herum eine Maschinerie in Gang. Sie wird geahnt haben, dass sie in Schwierigkeiten steckt. Was genau sich um sie zusammenzieht, kann sie zu der Zeit noch nicht wissen. Es ist bereits spät in der Nacht, ein Montag, der 25. Januar 2021. Lenhardt hat da noch 15 Tage zu leben. […]“ zum Artikel von Correctiv

Zum selben Thema unter Berufung auf Correctiv und SZ schrieb der Tagesspiegel online anlässlich der heutigen Gerichtsverhandlung im Prozess gegen Fußballer Jérome Boateng in München. Die FAZ berichtete bereits, dass sich der Richter über die Berufung Boatengs gegen das erstinstanzliche Urteil wunderte, so dass es jetzt in eine neue Runde geht. Wegen Körperverletzung und Beleidigung sollte der Ex-FC-Bayern-Spieler 1,8 Millionen Euro zahlen. Das Urteil sei ein gutes Urteil gewesen.