Genug für alle

Leserbrief

Passauer Neue Presse, Bayern / Niederbayern, 11.01.2024

Zum Artikel „Wenn die Schulbegleitung zu teuer ist“ vom 4. Januar:
„Es ist tatsächlich genug für alle da. Genug Geld und Gut, ganz besonders in Deutschland. Es gehört ,nur‘ gerecht verteilt. Dabei soll die Politik das eine tun und das andere nicht lassen, finde ich. Also die Förderung den Kindern belassen (so sie denn sinnvoll und ausreichend ist), aber genauso genügend Geld für Migranten ausgeben. Es soll hier nicht die eine Gruppe gegen die andere ausgespielt werden, auch wenn das im Leserbrief vielleicht nicht direkt gemeint ist. Ganz platt in Zahlen: Laut der Datenbank Statista lag allein das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland zum 1. Quartal 2023 bei rund 7,4 Billionen Euro (privates Sachvermögen 2021 etwa 10,8 Billionen). Dieselbe Quelle gibt die deutsche Staatsverschuldung für 2022 mit gut 2,3 Billionen Euro an. Das allein finde ich schon beachtlich. Aber noch interessanter wird es, wenn es um die Verteilung der Vermögen geht. Die Initiative ,taxmenow – Initiative für Steuergerechtigkeit e. V.‘ stellt fest, dass in Deutschland ,die ärmsten 50 Prozent insgesamt nur 1,2 Prozent aller Vermögen besitzen‘ und beruft sich auf DIW und Bundesbank. Genau können die Vermögen im Gegensatz zum Einkommen nicht mehr beziffert werden, weil seit 1997 keine Vermögenssteuer mehr erhoben wird. An freiwilligen Umfragen sollen Millionäre eher nicht teilnehmen. Während einige Schwerreiche seit Generationen vom Erben leben und so viel besitzen, dass es quasi von alleine mehr wird, sorgt sich die Regierung um die schwarze Null, von der zukünftig niemand abbeißen kann. Mein Vorwurf an die Regierung Scholz ist dann vielmehr, dass sie sich das Geld nicht da holt, wo es im Überfluss vorhanden ist, als dass sie zu viel für Migranten ausgeben würde.“
Julian Traublinger, Freilassing